Stadionausbau des 1. FC KölnDach des Rheinenergie-Stadion könnte ein Problem sein

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Rheinenergiestadion

Das Rheinenergie-Stadion in Köln

Köln – Grünen-Fraktionschefin Kirsten Jahn machte ihren Standpunkt im Rundschau-Redaktionsgespräch sehr klar, als es um eine mögliche Stadionerweiterung ging, die der Fußball-Bundesligist 1. FC Köln anstrebt: „Der FC ist ein ganz normaler Vorhabenträger so wie jeder andere auch. Das muss er verstehen, auch wenn es ungewohnt ist für ihn.“ Kölns größter Fußballverein ein Vorhabenträger wie jeder andere? Der Verein wollte sich dazu am Freitag auf Nachfrage nicht äußern, verwies auf Neuigkeiten zu diesem Thema in rund zwei Wochen.

Über die Möglichkeiten eines Stadionausbaus in Müngersdorf wurde auch bei den Kölner Sportstätten, dem Stadionbetreiber, bereits diskutiert. Eine vom FC stets gewünschte Erweiterung auf bis zu 70 000 Plätze gilt nach Rundschau-Informationen als unwahrscheinlich. Neben Lärmschutz und Landschaftsschutz spielt hierbei wohl auch die erforderliche Anhebung des Stadiondachs eine Rolle. Zu den Ausbauüberlegungen zählte bislang stets eine Aufstockung der Arena um eine dritte Tribünen-Etage. „Statisch schwierig“, heißt es intern. Unmittelbar nach Bekanntwerden der Pläne hatten sich bereits benachbarte Bürgerinitiativen zusammengeschlossen und dafür plädiert, im Kölner Umland eine neue Arena zu bauen. Einen Ort mit günstiger Verkehrsanbindung kann jedoch niemand nennen.

Wie berichtet, möchte der FC frühzeitig wissen, wohin die Reise geht. Präsident Werner Spinner hatte zuletzt eine größere Arena als Muss bezeichnet, aktuell fasst das Rheinenergie-Stadion rund 50 000 Menschen. Im Dezember sagte Spinner: „Unser Pachtvertrag läuft 2024 aus. Im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit sollten wir rechtzeitig planen.“ Und bei der Rundschau-Veranstaltung „Menschen 2016“ sagte er provokativ: „Wir können auch in Düsseldorf spielen.“

Zuletzt hatte sich die Stadt mit dem Stadion für die Europameisterschaft 2024 beworben, sie will einer der zehn Spielorte werden, falls der Deutsche Fußball-Bund (DFB) tatsächlich den Zuschlag erhält. Sportstätten-Chef Lutz Wingerath sieht noch Fragezeichen, unter anderem bei Finanzierung und Genehmigung. Er sagte: „Die Frage nach einem Stadionneu- beziehungsweise -ausbau ist eine Frage, die viele Eventualitäten beinhaltet. Bevor es überhaupt zu einer finalen Entscheidung für eine Erweiterung kommen kann, sind unglaublich viele Dinge unter einen Hut zu bringen.“ Ein solches Projekt könne nur mit einem perfekt ausgearbeiteten Konzeptvorschlag gelingen.

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