Angeblicher Angriff auf Uber-FahrerFrau sitzt fünf Monate unschuldig in Haft – Entschädigung

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Ein Fahrzeug des Anbieters Uber, hier unterwegs in Berlin.

Ein Fahrzeug des Anbieters Uber, hier unterwegs in Berlin.

Eine 36-Jährige wurde beschuldigt, einen Uber-Fahrer getreten zu haben, um an sein Geld zu kommen.

Eine wegen eines tätlichen Angriffs auf einen Kraftfahrer, versuchter räuberischer Erpressung und gefährlicher Körperverletzung angeklagte 36-Jährige ist vom Landgericht freigesprochen worden. Die Frau wurde beschuldigt, einen Uber-Fahrer getreten zu haben, um an sein Geld zu kommen.  Verteidiger Marc Donay zeigte sich mit dem Urteil zufrieden, sagte aber auch: „Die zahlreichen Fehler der Ermittlungsbehörden konnte das Urteil nicht korrigieren. Dennoch hat die Geschichte den richtigen Ausgang genommen.“ Entlastende Indizien, wie Fotos von Gesichtsverletzungen der Angeklagten, die von mindestens einem Schlag des angeblichen Opfers stammten, waren beispielsweise erst während des Prozesses zur Akte gelangt. Die Frau saß fünf Monate unschuldig in U-Haft, wofür das Gericht ihr eine Entschädigung zusprach.

Am 3. Juni 2023 hatte sich die 36-Jährige ein Fahrzeug des Fahrdiensts Uber in Neu-Ehrenfeld bestellt. Am Ende der Fahrt war es zwischen ihr und dem Fahrer zu Streitigkeiten um die Bezahlung gekommen. Der Fahrer hatte behauptet, die Frau habe ihn von der Rückbank aus mit dem Fuß ins Gesicht getreten und anschließend Geld von ihm verlangt. Er habe die Frau hingegen nicht geschlagen.

Die 36-Jährige verteidigte sich, dass der Fahrer sie nicht aus dem Auto gelassen, die Türen verriegelt und sie mit dem Handy ins Gesicht geschlagen habe, was schließlich durch die Fotos bewiesen werden konnte.

Vermutlich waren die Aufnahmen von einem Polizeibeamten gemacht, aber nicht zur Akte gereicht worden. Ein Passant, der den Vorfall beobachtet hatte, bestätigte zudem, dass der Fahrer die Frau geschlagen habe.

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