Pflanzen-PorträtRittersporn kann bis zu zwei Meter hoch werden

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Als „blauen Schatz des Gartens“ bezeichnete der bekannte Staudenzüchter Karl Foerster (1874-1970) den Rittersporn. So ganz genau nahm er es damit aber nicht – denn es gibt zahlreiche Arten und Hybriden der schönen Sommerblume. Und darunter finden sich auch weiße, rosafarbene und violette Blütenstände. In Gruppen gepflanzt setzen Rittersprone wirkungsvolle Akzente. Ein Porträt:

Name

Der botanische Gattungsname Delphinium weist auf die Ähnlichkeit der ungeöffneten Blüten mit einem Delfin hin. Ihrem langen Blütensporn verdankt die Pflanze ihren deutschen Namen.

Wohnort

Rittersporne lieben sonnige Plätze mit Schatten in Bodennähe, und sie haben einen ausgeprägten Nährstoff- und Wasserbedarf. „Sie bevorzugen lehmig-humose, nährstoffreiche Böden“, erklärt Bettina Banse vom Bund der Staudengärtner. Gerhard Milbert, Vizepräsident des Bundesverbandes Boden in Essen, empfiehlt, bei zu sandigem Gartenboden oder einem Staudenbeet reifen Kompost in die obersten 20 bis 30 Zentimeter des Bodens einzuarbeiten. Der Kompost verbessere die Bodenstruktur und das Vermögen des Bodens, Wasser zu speichern. Enthält der Gartenboden zu viel Ton, sei die Einarbeitung von Kompost, ordentlich Sand und sehr feinem Kies sinnvoll. Zugleich dient Kompost als organischer Dünger im Staudengarten.

Größe

Einige Garten-Rittersporne können fast zwei Meter hoch werden, beispielsweise die aus den USA stammenden Pacific-Hybriden 'Blue Bird' (Delphinium x cultorum). Aber insbesondere die hohen Sorten sind sehr windempfindlich, erklärt Staudengärtnerin Anja Maubach aus Wuppertal. Man sollte diese Stauden vorsichtshalber anbinden oder an einen sonnigen und windgeschützten Platz pflanzen.

Lebenslauf

Beste Pflanzzeit sind das Frühjahr nach den Eisheiligen Mitte Mai und der Herbst. Die Aussaat ist schon ab März auf der Fensterbank möglich, ebenfalls ab Mitte Mai dürfen diese jungen Pflanzen dann ins Freie. Die Pflanze zeigt ihre schönen Blütenstände zweimal im Jahr – wenn man die Triebe nach der Blüte im Juni und Juli auf 10 bis 15 Zentimeter zurückschneidet. „Steht die Pflanze jedoch zu beschattet von Nachbarn, dann bitte nicht zurückschneiden“, sagt Maubach. Nach der zweiten Blüte sollte der Trieb tief abgeschnitten werden. Bei älteren Ritterspornen lässt die Blühfreudigkeit mit der Zeit nach. Daher empfiehlt Maubach, die Pflanzen alle drei bis vier Jahre im Frühjahr zu teilen und neu einzusetzen.

Probleme

Zu viel Feuchtigkeit kann beim Rittersporn zum Befall mit Falschem Mehltau führen. Daher rät Helge Masch vom Botanischen Sondergarten in Hamburg, möglichst wenig Wasser über die Blätter zu gießen. Solchen Pilzerkrankungen beugen eine ausgewogene Ernährung und die richtige Standortwahl mit ausreichender Belüftung vor. Vorbeugend hilft auch Steinmehl im Substrat, dieses stärkt die äußerste Gewebeschicht der Pflanze.

Gefahren

Rittersporne zählen wie alle Hahnenfußgewächse zu den Giftpflanzen und sind in allen Teilen giftig. „Verschlucken kleine Kinder Teile von Delphinium können sie Magenreizungen, Durchfall, Bewegungsstörungen und sogar Herzprobleme bekommen“, erklärt Banse. „Es ist natürlich Ermessenssache der Eltern, inwieweit sie den Garten giftfrei haben wollen.“

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