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RatgeberAb wann ist es ein Alkoholproblem?

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Ab wann ist es zu viel?

Ab wann ist es zu viel?

Es sind längst nicht nur Prominente wie Jenny Elvers-Elbertzhagen - mit Alkoholproblemen haben rund 9,5 Millionen Deutsche zu kämpfen, 1,3 Millionen sind alkoholabhängig. Täglich sterben im Durchschnitt 200 Menschen an den Folgen ihres Alkoholkonsums. Die meisten Menschen wollen nicht wahrhaben, wie massiv sie ihren Körper mit zu viel Alkohol schädigen.

Als erstes leidet die Leber, die den Alkohol abbauen muss. Eine Fett- oder Schrumpfleber und Leberkrebs können die Folgen sein. Auch für andere Krebserkrankungen steigt das Risiko - vor allem in Mund, Rachen und Speiseröhre. Bei trinkfreudigen Frauen kommt ein erhöhtes Brustkrebsrisiko hinzu. Darüber hinaus kann Alkohol auch der Bauchspeicheldrüse, dem Herzmuskel und dem Nervensystem schaden.

Nicht nur jugendliche Rauschtrinker sind es, die - wie die öffentliche Wahrnehmung oft suggeriert - zu viel Alkohol konsumieren. Alkoholmissbrauch ist in allen Altersgruppen ein wachsendes Problem. Seit 2000 stieg etwa die Zahl der über 65-jährigen Patienten, die wegen alkoholbedingter psychischer Störungen in einer Klinik versorgt werden mussten, in einigen Bundesländern um mehr als 75 Prozent. Viele ältere Menschen sind sich der Tatsache nicht bewusst, dass sie Alkohol immer schlechter vertragen.

Da der Wasseranteil im Körper mit den Jahren sinkt, erhöht sich bei gleichbleibender Trinkmenge naturgemäß der "Alkoholpegel". Außerdem braucht die Leber deutlich länger für den Abbau des Alkohols, und oft kommen riskante Wechselwirkungen mit Medikamenten hinzu. Die Gründe für den Alkoholmissbrauch im Alter sind vielfältig: der Verlust des Partners, körperliche Schmerzen und auch das Ende des Arbeitslebens stellen Probleme dar, die für manche schwer zu bewältigen ist. (feo)

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