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Anschlag auf Pro-NRW-ChefSalafisten gestehen Attentat in Bonn

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Markus Beisicht galt das Attentat.

Markus Beisicht galt das Attentat.

Düsseldorf – Mit einem Geständnis hat am Montag einer der vier Angeklagten im Prozess um das vereitelte Attentat auf Markus Beisicht, den Vorsitzenden der rechtspopulistischen Partei Pro NRW, überrascht.

Enea B. ließ durch seinen Verteidiger vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf erklären, er habe Beisicht im März 2013 gemeinsam mit seinem mutmaßlichen Komplizen Marco G. töten wollen.

Dem Bonner Marco G. wird zudem vorgeworfen, für den gescheiterten Bombenanschlag am Bonner Hauptbahnhof im Dezember 2012 verantwortlich zu sein. Hierzu scheint die Beweisaufnahme nahezu abgeschlossen zu sein, ein Urteil ist noch nicht in Sicht.

Als Motiv für den Mordanschlag auf Beisicht nannte der 45-jährige Albaner am Montag religiöse Gründe. Vertreter von Pro NRW hatten im Wahlkampf 2012 islamkritische Mohammedkarikaturen gezeigt, wovon sich vor allem radikale Salafisten provoziert gefühlt hatten. Zunächst, so ließ B. erklären, habe man vorgehabt, gegen die Partei zu demonstrieren.

Später habe man auch an "Abreibungen" und Entführungen gedacht. Zu diesem Zweck habe er gemeinsam mit Marco G. die Privatwohnungen von Pro-NRW-Vertretern ausgekundschaftet. Um an Geld zu gelangen, habe das Quartett Raubüberfälle in Erwägung gezogen. Konkret habe man einen Discounter in Bonn-Tannenbusch im Auge gehabt, von der Tat aber Abstand genommen. Nicht so vom Attentat auf Beisicht, das die Polizei vor der Ausführung vereitelte, die den vier Salafisten auf die Schliche kam. (fa/hlp)

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