Stiftung WarentestDie beste Zahnpasta gibt es beim Discounter

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Wir „verputzen" jährlich nur etwas mehr als einen Drittel Liter Zahnpasta. Sinnvoll wäre aber die doppelte Menge.

Ob günstig vom Discounter oder Premium-Pasta mit Goldstaub: Das Angebot auf dem Zahnpasta-Markt ist riesig. Doch guter Schutz muss nicht teuer sein, darauf weist die Stiftung Warentest in ihrer September-Ausgabe hin.

Untersucht wurden 32 Universalzahncremes, darunter Discounter- und Markenprodukte für 0,36 bis 9,00 Euro pro 100 Milliliter, sowie eine Tube mit echtem Goldstaub für 100 Euro. Die gute Nachricht: Ob eine Zahnpasta sehr gut vor Karies schützt oder nicht, ist keine Frage des Preises.

Vorsicht bei zinkhaltigen Zahncremes

Unter den Testsiegern sind zum Beispiel auch zwei sehr günstige aus dem Drogeriemarkt und dem Discounter: „Perlodent med Kräuter“ von Rossmann und „Dentalux Complex 3 Kräuter Fresh“ von Lidl schnitten mit „sehr gut“ ab. Beide kosten im Schnitt nur 45 Cent. Bei der Testsiegerin von Kaufland „K-Classic“ für 52 Cent wurde inzwischen Rezeptur und Verpackung geändert.

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Beachtet werden sollte, dass alle drei Zink enthalten und daher nur von Erwachsenen benutzt werden sollten. Zinkfreie Pasten, die gut abschnitten sind „Colgate total“ (für 2,24 Euro) und „El-cemed“ (für 99 Cent).

Abzüge für fehlende Kennzeichnung und leere Werbeversprechen 

Befriedigend schnitten laut Tester elf Produkte ab. Bei ihnen bemängelten die Tester unzureichende Kennzeichnung, etwa war nicht vermerkt, dass, dass sie wegen ihres Zinkgehalts nicht für Kinder und Jugendliche geeignet seien: „Bei Kindern und Jugendlichen wird der Bedarf an Zink in der Regel bereits über die Nahrung gedeckt. Die getesteten Zahnpasten mit Zink sind deshalb für sie nicht geeignet.“

Drei Pasten bekamen die Note „mangelhaft“, weil ihre Kariesprophylaxe nicht ausreiche. Bei ihnen verweisen die Tester auf eine „schlechte Kariesprophylaxe, weil sie kein Fluorid enthalten, dessen Wirksamkeit klar belegt ist.“ Darunter sind Naturkosmetikprodukte der Marken Lavera und Weleda.

Goldstaub wirkt nicht gegen Karies 

Dass teuer nicht gleich gut bedeutet, bemerkten die Tester von mit Abstand teuersten Produkt, einer Zahnpasta mit echtem Goldstaub für rund 100 Euro. „Trotz des horrenden Preises erhält die Goldstaubpaste in puncto Kariesschutz lediglich die Note ausreichend“, so die Tester. Das Werbeversprechen werde nicht eingelöst, denn laut Hersteller soll das Gold vor Karies und Parodontitis schützen. Wissenschaftlich konnte dieses Versprechen nicht belegt werden, begründen die Tester ihre Bewertung.

Und auch den Preis – immerhin kostet eine Tube rund 100 Euro –  sehen sie nicht als gerechtfertigt an – der Materialwert des Goldes pro Tube liegt nach ihrer Berechnung bei rund 77 Cent.

Untersucht wurden Inhaltsstoffe, Abrieb und Verpackung 

Im Test wurden Inhaltsstoffe unter die Lupe genommen und die Frage gestellt, wie gut die Zahnpasta – auch unter Zugabe von Fluorid – vor Karies schützt. Dass Fluorid für effektiven Kariesschutz unerlässlich ist, ist wissenschaftlich belegt. „Es hilft, den Zähnen Mineralien zurückzugeben und macht sie widerstandsfähiger gegen Säuren und Bakterien“, so Stiftung Warentest.

Außerdem wurde praktisch überprüft, wie gut Verfärbungen entfernt werden, wie hoch der Abrieb ist, und ob die Grenzwerte für zugesetzten Zink überschritten werden. Auch das gegebene Werbeversprechen sowie die Packungsangaben wurden überprüft. (spe)

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