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Clouth-Gelände in Köln-Nippes3F Design Architecture entwickelt die Halle 18

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Ein Schmuckstück soll die Halle 18 nach dem Umbau werden. Beherbergen wird sie Wohnungen und kreatives Gewerbe.

Ein Schmuckstück soll die Halle 18 nach dem Umbau werden. Beherbergen wird sie Wohnungen und kreatives Gewerbe.

Köln – Ein bisschen, sagt Stefan Rauchfuss (43), sei er zu dem Projekt gekommen wie die Jungfrau zum Kind. Der Architekt und geschäftsführende Gesellschafter der 3F Design Architecture GbR mit Büro am Girlitzweg 30 war eigentlich auf der Suche nach etwas Kleinerem, als ihm die denkmalgeschützte Halle 18 auf dem ehemaligen Clouth-Gelände in Nippes „über den Weg lief“. „Es hätten ein paar Quadratmeter weniger sein können, aber die Halle kam wie sie kam“, sagt Caroline Magiera (37), geschäftsführende Gesellschafterin des Architekturbüros, mit einem Lachen.

Insgesamt kam die Halle an der Xantener Straße mit 5142 Quadratmetern daher. Ein Drittel (gut 1700 Quadratmeter) ist für sieben Gewerbeeinheiten vorgesehen („Kreativgewerbe, kein produzierendes“), drei davon werden verkauft. Zwei Drittel (gut 3300 Quadratmeter) der nutzbaren Fläche werden für die geplanten 23 Wohneinheiten verwendet, davon werden sieben zum Kauf angeboten, der Durchschnittspreis liegt bei 3900 Euro pro Quadratmeter. Das Team von 3F Design Architecture konnte sich mit seinem Entwurf im Wettbewerb um die Halle 18 gegen große Projektentwickler durchsetzen und die „moderne stadt“ überzeugen, die das 14,5 Hektar große Areal entwickelt und vermarktet. Wobei die beiden Chefs versichern, dass sie keine klassischen Projektentwickler sind, sondern „mit Leib und Seele Architekten“. Der Bauantrag ist gestellt, „am schönsten wäre es, wenn die Genehmigung noch in diesem Jahr käme“, so Rauchfuss. Die Fertigstellung ist für 2017 geplant. Ab September beginnt die Vermarktung über das Architekturbüro. Wobei Rauchfuss schon jetzt ein „unglaublich reges Interesse“ an dem Projekt registriert. Man könne sich auch zusätzlich ein gastronomisches Konzept vorstellen, sagt er, „eines, was die Szene hier aufnimmt. Das kann hier ein lebendiges Stadtviertel werden“.

Für das Team der Architekten erwies sich neben der Erschließung der über 70 mal 20 Meter großen Halle auch die Tiefe als besondere Herausforderung. Magiera: „Die Frage war, wie erschließen wir das Gebäude, ohne den Charakter der Lofts nicht zu verlieren.“ Im Unter- und Erdgeschoss wird sowohl das Gewerbe Platz finden, als auch das Büro der Architekten mit ihrem Team, im ersten und zweiten Stockwerk und im Dachgeschoss die Wohnungen, deren Balkone fast alle nach Süden und einige wenige nach Westen ausgerichtet sind. Eine weitere Herausforderung für die Architekten: Der große Glasdachreiter auf der Halle, der ebenfalls unter Denkmalschutz steht. Er wird künftig durch die Einteilung in Wohnungen unterbrochen. „Wir wollten natürlich den Eindruck erhalten und haben uns dazu entschieden, in die Dachwohnungen Gärten nach innen zu schaffen“, sagt Rauchfuss, der selbst mit seiner Familie einziehen möchte. Eingesetzt werden im Obergeschoss Atrien und Dachgärten.

Man habe, sagen beide Architekten, das Ganze 14 mal überplant. Bei jeder Wohnung habe man sich gefragt: „Würdest du hier selbst einziehen wollen?“ und sie entsprechend konzipiert.

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