Kölner Firma„ipartment“ betreibt in Mülheim Haus mit flexiblen Apartments

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Raue Betonoptik mit Eichen-Akzenten: Der Gemeinschaftsraum besticht auch mit der hölzernen Lichtinstallation.

Raue Betonoptik mit Eichen-Akzenten: Der Gemeinschaftsraum besticht auch mit der hölzernen Lichtinstallation.

Köln – Bretter unterbrechen die rohe Betonoptik. Das Holz taucht überall im Haus wieder auf. An dieser Stelle in dem kleinen Apartment sollen die unbehandelten Eichenbohlen als Pinnwand dienen. Sie steht exemplarisch für das, was ipartment vom Hotel unterscheiden soll. Hier kann der Bewohner Bilder aufhängen oder Notizen anheften und macht das Zimmer so zu seinem – ganz individuell. „Der Gast kann hier ein Zuhause finden, auch wenn es nur ein kurzer Zeitraum ist, den er hier verbringt“, sagt Franz Markus Moster. Der Kölner Architekt und Inhaber hat das Haus am Clevischen Ring Ecke Seidenstraße realisiert.

Mit Leben gefüllt wird es von Matthias Rincón und seinem Team der ipartment GmbH. Vor acht Jahren hatte er mit seinem Geschäftspartner Ralph Stock die Idee, solche Serviced Apartments anzubieten. „Wir haben mit zwei Einheiten angefangen um den Markt zu testen“, sagt Rincón. Ende 2018 will das Kölner Unternehmen 700 Einheiten in ganz Deutschland vorhalten.

„Jonas“ hier, Marienskulptur dort

In der Hafencity in Hamburg, in Wolfsburg, Stuttgart und Zürich sind aktuell Projekte in der Umsetzung. „Es gibt einen wahnsinnigen Bedarf an dieser Wohnform“, sagt der Geschäftsführer. Drei bis vier Monate übernachten die Gäste in den ipartments im Schnitt. Sie kommen aus dem mittleren Management, werden von ihren Firmen von A nach B geschickt. „Die totale Flexibilität ist mit all ihren Vor- und Nachteilen gefragt“, sagt Rincón. Darauf reagiert sein Konzept.

Und trotz dieser Schnelllebigkeit soll die Wohnung auf Zeit eben auch ein gewisses Zuhause-Gefühl vermitteln. Mit der Pinnwand zum Beispiel. „Oder der Sofalandschaft, die jeder nach seinen Wünschen verschieben kann“, sagt Architekt Moster, der dem Haus außen eine Klinkerfassade gegeben hat, die sich an das benachbarte ehemalige Liebfrauenkloster anlehnt. Die Marienskulptur dort wird am Apartmenthaus mit der Skulptur „Jonas“ der belgischen Künstlerin Sofie Muller zitiert. Ein künstlerisches Ausrufzeichen, an das im Innern angeknüpft wird. Galerist Martin Kudlek wird im Jahresturnus Zimmer und Gemeinschaftsraum mit Kunstwerken versehen – zurzeit sind ausgesägte Fotografien von Thomas Böing zu sehen.

Nachhaltigkeit wird großgeschrieben

Auch das soll den individuellen Charater des Hauses unterstreichen. Kombiniert wird das mit einem besonderen Nachhaltigkeitskonzept. Überall gibt es diese Holzakzente. „Wir haben 150 Jahre alte Eichenstämme aus dem Burgund im Ganzen gekauft“, sagt Moster. Daraus wurden Betten, Tische, Arbeitsplatten für die Küche oder Bänke gebaut. Die Reststücke wurden ebenfalls verwertet – als akzentuierende Lichtskulptur im Gemeinschaftsraum oder als Stehlampen in den Apartments.

Auch das Passivhaus mit seiner hochmodernen Technologie folgt dem Nachhaltigkeitsprinzip. So kommt das Haus ohne aktive Heizung aus. In den Räumen erkennt die Anlage über den Stickstoffgehalt in der Luft die Anzahl an Personen und kann darauf ihre Leistung abstimmen. Hinter den rudimentären Betonwänden steckt eine moderne Technik, die für konstante 20 Grad in sorgt. Für manch einen mag der nackte Beton trotzdem etwas Kühles ausstrahlen, doch die Brechung mit Eichenholz sorgt auch optisch für Wärme.

Preise Mülheim

In vier verschiedene Kategorien sind die Apartments im Mülheimer Haus eingeteilt. Von S wie Smart über M für Medium, L für Luxury und XL für XLuxury richten sich die Zimmer an Business- oder Messegäste, die ab einem Monat aufwärts eine Wohnung benötigen. Zudem gibt es an diesem ipartment Standort Apartments für kürzere Zeiträume.

Die Wohnungen zwischen 28 und 100 Quadratmeter werden aktuell zu Preisen zwischen 990 und 1790 Euro pro Monat angeboten. In dem Preis enthalten sind ein 14-tägiger Putz- und Wäscheservice, ein Concierge-Service, High-Speed-Internet oder ein Willkommenspaket mit einer Flasche Wein, Erdnüssen und dem ipartment Müsli. Zudem kann der Gemeinschaftsraum genutzt werden. (ron)

www.ipartment.de

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