BarrierefreiheitUnbefestigte Wege in Kürten sind großes Hindernis

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Wege in Kürten

Solche Wege sind nicht nur für Menschen mit Behinderung und Senioren, sondern auch für Kinder gefährlich. (Foto: privat)

Kürten – Zum Beispiel der Fußweg an der Wermelskirchener Straße in Kürten: unbefestigt, sehr schmal, ein Trampelpfad, wie man ihn wohl im Urwald erwarten würde, nicht aber in Kürten.  „Für Menschen mit Rollator und für Kinderwagenbuggys ist der Weg  nicht zu benutzen“, sagt Margarete Iversen, Vorsitzende des Kürtener Senioren- und Behindertenbeirats. Gemeinsam mit Karin Steege (DRK Kürten) und Jürgen Osterberg (Sozialverband VdK) ist Iversen  seit dem Sommer im Ort herumgefahren und hat kritische Ecken dokumentiert. Eine Mappe mit 70 Aufnahmen ist  entstanden.

Mit einer Rundfahrt wollen die Beiratsmitglieder wachrütteln: Für Montag, 30. Mai, ist ein großer Niederflurbus der Wupsi bestellt, Bürgermeister, Verwaltungsmitarbeiter und die Vertreter der Parteien sind eingeladen und aufgefordert, an der Fahrt durch Kürten teilzunehmen.

Kritische Wege für Kinder und Senioren sollen aufgezeigt werden

Auch interessierte Bürger können nach Anmeldung mitfahren.  „Wir wollen aufrütteln mit unserer Idee“, sagt Jürgen Osterberg. An zahlreichen Stellen bestehe Handlungsbedarf. Ziel sei es, mit der Aktion den Straßenraum für alle Verkehrsteilnehmer sicherer zu machen, ergänzt Karin Steege. Zuvorderst gehe es um Kinder und um Senioren. Aber das Thema betreffe alle Generationen. Rund zweieinhalb Stunden sind für die Bustour vorgesehen. Auf der Rundfahrt wird der Bus auch zur Wermelskirchener  Straße fahren – vor Ort wollen die Aktivisten auf die Missstände hinweisen.

Unbefestigter Weg Kürten

Sehr schmal für Passanten ist dieser Pfad in Kürten. Menschen, die auf einen Rollator angewiesen sind, können ihn nicht nutzen. Foto: privat

„Wir wissen, dass die Gemeinde kein Geld hat“, sagt Margarete Iversen. Mit gutem Willen lasse sich aber vieles verbessern. Wie etwa auf dem Breibacher Weg: Hier gibt es keinen Gehweg, Fußgänger müssen über die Straße gehen, auf freier Strecke folgt später eine Bushaltestelle  unmittelbar an der Piste. „Das ist eine Rennstrecke“, meint Jürgen Osterberg. Mit einem weißen Strich am Rand der Fahrbahn könne die Sicherheit schon deutlich erhöht werden. Andernorts sind Gehwegplatten locker, Bürgersteige enden  im Nirgendwo. 

„Es war nicht schwierig, kritische Punkte zu finden“, berichtet Margarete Iversen und blättert zum nächsten Foto am alten Friedhof in Kürten: Der Gehweg  mündet unvermittelt in der Parkpalette, Fußgänger müssen sich rückwärtig an den  parkenden Autos entlangschlängeln. Dauerärgernis sind Fußgängerfurten ohne abgesenkte Bordsteine und provisorische Gehwegpassagen an den Landstraßen  – wie zwischen Blissenbach und Spitze und am Bechener Kochsfeld entlang der Altenberger Straße. Informationen  bei Margarete Iversen unter (0 22 07) 91 09 51.

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