Einweihung gefeiertIn Erftstadt erinnern nun ein Platz und ein Weg an vorbildliche Frauen

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Zu sehen ist eine Gruppe von Menschen auf und rund um eine Bank.

Hilfe für Opfer häuslicher Gewalt verspricht die Rote Bank mit ihrer Notfallnummer, die am Margret-Jüssen-Platz zu finden ist.

Pastor Hans-Peter Kippels weihte den Margret-Jüssen-Platz und den Gräfin-von-Sternberg-Weg ein.

Historische Frauenpersönlichkeiten sollten öfter Namensgeberinnen für neue Erftstädter Straßen und Plätze sein, hatte der Frauenbeirat angeregt. Gleich zwei prominente Frauen, die in Erp wirkten, ehrten Bürgermeisterin Carolin Weitzel, Ortsbürgermeisterin Cornelia Hütten, die Frauen des Beirates und der CDU-Landtagsabgeordnete Gregor Golland zur Einweihung des Margret-Jüssen-Platzes und des Gräfin-von-Sternberg-Wegs durch Pastor Hans-Peter Kippels.

Weitzel stellte die Namensgeberinnen vor. Die im Jahr 2018 verstorbene Margret Jüssen ist so manchen Einwohnern noch als Lehrerin für „Erper Platt“ aus der Grundschule bekannt. Als heimatkundliche Forscherin sammelte die Vorsitzende der Katholischen Landfrauen seit den 1970er-Jahren historische Dokumente zum Alltag im Ort.

Rheinlandtaler und Verdienstkreuz erhalten

Dafür wurde sie 1993 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Zwei Jahre später erhielt sie den Rheinlandtaler für „ihre besonderen Verdienste um die rheinische Kulturgeschichte“.

An Augusta Reichsgräfin von Manderscheid-Sternberg erinnert der heutige Schleidenhof an der Luxemburger Straße in Höhe der Kirche St. Pantaleon. Dort war im 18. Jahrhundert ihr Verwaltungssitz als Herrin der Eifeler Unterherrschaft Erp. Ihre Herrschaft endete 1794, als französische Revolutionstruppen die Eifel besetzten. Die Reichsgräfin galt als fürsorgliche Landesmutter für die Armen, die sich für täglichen Schulunterricht für Kinder einsetzte.

Außerdem weihte Pastor Hans-Peter Kippels die Rote Bank ein. Sie solle mehr als ein Symbol für Frauen als Opfer häuslicher Gewalt sein, sagte Cornelia Hütten. Ein Schild mit der Notruftelefonnummer 116016 biete Frauen in Not, aber auch Männern und Kindern eine niedrigschwellige Möglichkeit, in Notlagen und Bedrängnis Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Die Gleichstellungsbeauftragte Margret Leder hatte die Rote Bank für den Margret-Jüssen-Platz in Erp angeregt. Aus Kostengründen lackierte Kirsten Labrenz-Arndt vom Frauenbeirat mit Unterstützung ihres Mannes und einer Freundin die Hölzer der Sitzfläche der bereits bestehenden Bank mit roter Farbe um. Nach der Installation der ersten Roten Bank an der St.-Albanus-Kirche in Friesheim vor einem halben Jahr und der Einweihung der Bank in Erp „können jetzt andere Ortsteile folgen“, regte Ortsbürgermeisterin Cornelia Hütten an.

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