Silbermünzen und BriefeKripo ermittelt nach Fund in Sankt Augustin bis ins Jahr 1944 zurück

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Symbolfoto Polizei, Polizeifahrzeug, Einsatzfahrzeug Foto: Max Grönert

Eine Kriminaloberkommissarin ermittelte die Nachkommen eines 1944 verstorbenen Majors.

Unter einem Bett in einer Unterkunft fand sich ein Koffer mit unzähligen Silbermünzen, persönlichen Briefen und Abzeichen aus dem 2. Weltkrieg.

Nachdem ein 34 Jahre alter Mann sein Zimmer in der zentralen Unterkunftseinrichtung in Sankt Augustin verlassen hatte, musste es entrümpelt werden. Dabei fand sich unter dem Bett ein zurück gelassener Koffer. Als er geöffnet wurde, war die Überraschung groß. Darin lagen unzählige Silbermünzen, persönliche Briefe und Abzeichen aus dem 2. Weltkrieg.

Es bestand der Verdacht, dass der 34-Jährige den Koffer gestohlen hatte. Der Fund wurde sichergestellt, die Polizei eingeschaltet. Eine Ermittlerin aus Troisdorf setzte sich an den Fall und begann zu recherchieren. Sie fand eine Feldpost vom 1. Februar 1944, in dem die Angehörigen über den Tod eines im damaligen Ostpreußen verstorbenen Majors informiert wurden.  

Die Spur führte von Hannover über Düren zurück ins Siegerland

Die Kriminaloberkommissarin sichtete weitere Schreiben, die teils in altdeutscher Schrift geschrieben worden waren und wegen des Alters kaum noch zu entziffern waren. So kam sie auf die Spur der Empfängerin, über Hannover und Siegen nach Düren und wieder ins Siegerland nach Netphen. Dier Frau war allerdings schon vor Jahrzehnten gestorben.

Damit gab sich die Ermittlerin aber nicht zufrieden. Nach weiteren Telefonaten und Briefen spürte sie den Namen einer  Enkelin auf, die in Sankt Augustin lebte. Doch auch sie war im vergangenen Sommer im Alter von 85 Jahren gestorben, ohne das Erben aufgespürt werden konnten. Sie war jedoch Besitzerin eines Hauses in Sankt Augustin.

Der Koffer war aus einem geparkten Wagen gestohlen worden

Die Beamtin befragte daraufhin die Nachbarschaft und fand schließlich eine mutmaßlich Berechtigte, eine 62 Jahre alte Frau aus Nettetal. Sie ist eine Ziehtochter der verstorbenen 85-Jährigen und hatte deren Haus im April 2024 leer geräumt und einen Koffer mit dem Nachlass im Auto gelassen. Den hatte sie auf dem Parkplatz eines Hotels in Hangelar über Nacht stehen lassen.

Unbekannte brachen das Fahrzeug in der Nacht auf und erbeuteten das Erbstück. Die Tat hatte die 62-Jährige bislang gar nicht angezeigt. Gleichwohl freute sie sich, dass die akribisch arbeitende Polizistin sie ausfindig gemacht hatte und ihr die Erinnerungsstücke zurückgeben konnte. Den 34-Jährigen indes erwartet ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des besonders schweren Falls des Diebstahls.

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