Blamage verhindernDie Not der Baskets mit den Kellerkindern

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Spielmacher Harald Frey (l.) soll die Baskets am Samstag zum Sieg gegen Rostock führen.

Spielmacher Harald Frey (l.) soll die Baskets am Samstag zum Sieg gegen Rostock führen.

Die Bonner haben schon vier Spiele gegen abstiegsbedrohte Gegner verloren – Am Samstag kommt mit Rostock der nächste.

Eines immerhin können die Telekom Baskets für sich in Anspruch nehmen: Sie haben zwar überraschende Niederlagen gegen Mannschaften aus dem letzten Tabellendrittel bezogen, sie haben durch ihre Leistungsschwankungen aber den Abstiegskampf in der Bundesliga nicht verfälscht – weil sie gegen alle vier am stärksten vom Abstieg bedrohten Teams gleichermaßen verloren haben.

Ärgerlich bleibt es trotzdem, dass die Bonner sich gegen jedes der vier Kellerkinder eine Niederlage einhandelten: Liga-Schlusslicht Tübingen entzauberte den Vize-Meister mit 88:76, der Tabellensechzehnte Rostock mit 98:92, der Fünfzehnte Heidelberg mit 92:87 und der Siebzehnte Crailsheim mit 98:89. Dadurch haben die Bonner auch selbst viele wertvolle Punkte verloren, die jetzt im sich zuspitzenden Kampf um die Play-offs fehlen könnten.

Noch fünf Spiele in der regulären Saison

Denn fünf Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde sind die Baskets aus dem Kreis der sechs Mannschaften gerutscht, die sich auf direktem Wege für die Play-offs qualifizieren. Im Moment hätte Vechta als Sechster seinen Platz im Viertelfinale sicher, die Vereine von Platz sieben, acht, neun und zehn spielen zwei weitere Plätze noch in den Play-Ins aus. Aktuell käme es da zu Duellen zwischen Bonn (Siebter) und Hamburg (Zehnter) sowie zwischen Ludwigsburg (Achter) und Oldenburg (Neunter).

In der regulären Saison haben die Bonner noch fünf Spiele. Sie treten am Samstag gegen die Rostock Seawolves an (18.30 Uhr, Telekom Dome), am Dienstag (30. April) beim früheren Serienmeister Bamberg, am Sonntag (5. Mai) in Würzburg und zum Abschluss am Sonntag (12. Mai) zu Hause gegen den Tabellennachbarn Ludwigsburg. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich auch erst gegen Ludwigsburg entscheidet, ob die Baskets den sechsten Platz zurückerobern können und ihnen die Play-Ins erspart bleiben – oder eben nicht.

Von den fünf Stationen im Saisonendspurt ist die erste am Samstag gleich besonders tückisch, da die Bonner sich gegen Rostock in der Hinrunde schon mal eine blutige Nase geholt haben, als sie im Weihnachtsspiel an der Ostsee mit 92:98 unterlagen. Auf der anderen Seite mussten die Seewölfe im Januar, Februar und März eine schwarze Serie von 13 Bundesliganiederlagen am Stück durchstehen. So schwebt Rostock auf Rang 16 mit nur zwei Punkten vor Crailsheim weiter in akuter Abstiegsnot.

Deshalb versuchen die sportlich Verantwortlichen auch, die Mannschaft im Saisonendspurt noch zu verstärken: Vor zwei Wochen angelte sich Rostock mit Augustine Rubit einen 34-jährigen Power Forward, der bei Ulm, Bamberg und Bayern München 236 Bundesligaspiele absolvierte, sich dann aber im Februar 2023 im Pokal-Halbfinale der Bayern gegen ALBA Berlin einen Achillessehnenriss zuzog. Er unterschrieb jetzt bei Rostock einen Vertrag bis zum Saisonende, kam aber bislang noch nicht um Einsatz.

Nach der Hinspielschlappe wissen die Baskets, dass der Schlüssel zum Sieg eine stabile Defense sein muss, um die Rostocker einzubremsen, die 71 Prozent ihrer Zweier (22/31) und 57 Prozent ihrer Dreier (12/21) trafen. „Wir haben uns defensiv zu viele Fehler erlaubt“, prägte Bonns Headcoach Roel Moors schon damals einen Satz, den er so der so ähnlich in den vergangenen Wochen mehrfach wiederholt hat.

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