Nach Punker-InvasionSylt verschärft Strandregeln wegen „9-Euro-Sommer“

Lesezeit 2 Minuten
Eine Gruppe Punks schlendert mit Rucksäcken, umgeschnallten Schlafsäcken und einer Kiste Bier in der Hand durch die Fußgängerzone von Westerland auf Sylt.

Im vergangenen Sommer haben zahlreiche Menschen das 9-Euro-Ticket genutzt, um nach Sylt zu reisen und dort ausschweifend zu feiern. Das sorgte bei den Einheimischen für Unmut.

Als Reaktion auf den Sommer 2022 hat Kampen auf Sylt die Strandregeln geändert. Zelten und übermäßiger Alkoholkonsum sind nicht mehr erlaubt.

Weil es im vergangenen Sommer Probleme durch vermehrte Unruhen, Vandalismus und Alkohol gegeben hat, gibt es in Kampen auf Sylt jetzt neue Strandregeln, die übermäßigen Lärm und Vandalismus verhindern sollen.

In einer Beschlussvorlage für die Verschärfung der Regeln spricht die Gemeindevertretung von „Missständen wie Vandalismus, Verschmutzungen durch Feiern im Strandbereich und Einsatz von Drohnen“. 

Punker sollen am Strand auf Sylt lautstark gefeiert und randaliert haben

Der beliebte Kurort Kampen auf der nordfriesischen Insel ist eigentlich eher als ruhiger Erholungsort bekannt. Ein Ansturm an Urlaubsgästen, darunter auch viele, die große Partys feiern wollten, kam vor allem im Sommer 2022 durch das 9-Euro-Ticket zustande. Viele Touristen und Tagesurlauber nutzten das bundesweite Bahnticket, um sich im Juni auf den Weg nach Sylt zu machen. Die Züge waren gut gefüllt. Ganze Gruppen von Menschen waren unterwegs. Auch Reporterinnen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ machten den 9-Euro-Ticket-Praxistest und reisten nach Sylt.

Schon im Vorhinein hatten sich die Insulaner besorgt gezeigt, dass möglicherweise feierwütige Studierende und Jugendliche in diesem Sommer dann eben nicht nach Mallorca zum Ballermann aufbrechen, sondern sich in Sylt breitmachen würden – und dafür Spott in den sozialen Medien geerntet.

Neue Strandregeln auf Sylt: Verbot von Drachen und auch Drohnen

Vor allem über Pfingsten ging es dann richtig los, auch viele Punker und Rocker kamen, feierten unter anderem in Westerland. Am Strand des Nobelorts Kampen sollen die Menschen ebenfalls lautstark randaliert haben. Die Feiernden hinterließen viel Abfall am Strand und ließen auch nicht genehmigte Drohnen fliegen, wie „shz.de“ berichtet. 

Um das zukünftig zu verhindern, hat die Gemeindevertretung jetzt die Regeln für Gäste am Strand geändert. Demnach war es zuvor lediglich nicht erlaubt, am Strand zu übernachten. Diese Regel schließt jetzt allerdings auch das Zelten am Strand, lautstarke Feiern, Musik, Betteln und Alkoholkonsum in nicht geringen Mengen ein.

Weitere Gemeinden auf Sylt planen ähnliche Regelverschärfungen

Auch sei es nicht erlaubt, „Flugmodelle sowie insbesondere motorisierte Flugkörper wie z. B. Drohnen fliegen zu lassen“, dies galt vorher nur für das Fliegenlassen von Drachen.

Die Gemeinde Kampen nimmt damit eine Vorreiterrolle ein, auch andere Gemeinden sollen laut „T-Online“ planen, ihre Regeln zu verschärfen. In Kampen sei es mit der neuen Satzung der Strandregeln jetzt auch möglich, Sicherheitskräfte am Strand auf Patrouille zu schicken und Verstöße zu ahnden, heißt es bei „T-Online“.

Rundschau abonnieren