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Rotter See in TroisdorfNichtschwimmer rutscht von Badeinsel und ertrinkt

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Rettungkräfte in Troisdorf bei der Suche nach dem 26-Jährigen.

Troisdorf – Ein 26-jähriger Mann aus Niederkassel ist im Rotter See ertrunken. Viele Wasserpflanzen behinderten die Sicht der Rettungstaucher, die den jungen Mann in dem Gewässer suchten. Eine Mulde im Dickicht der Pflanzen wies letztlich auf den Fundort hin. An dieser Stelle wurde es traurige Gewissheit: Der junge Mann ist am Samstag bei dem Badeunfall im Rotter See ums Leben gekommen.

Wie so viele andere Menschen hatte der junge Niederkasseler den sonnigen Nachmittag genutzt, um an dem beliebten Strand das sommerliche Wetter zu genießen. Mit zwei Begleitern soll er auf einer aufblasbaren Badeinsel einen Ausflug hinaus auf den See unternommen haben. Aus bislang ungeklärten Gründen kenterten die drei Männer und fielen kopfüber ins Wasser.

Untergang beobachtet

Eine Bekannte des Trios aus Niederkassel beobachtete die Szene von Strand aus und alarmierte die Rettungskräfte. Sie konnte diesen ziemlich genau beschreiben, wo sie den Verunglückten zuletzt an der Wasseroberfläche gesehen hatte, berichtete später die Polizei.

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„Gut bis mittelgut“ können demnach zwei der drei Männer schwimmen, die von der großen Luftmatratze ins Wasser gefallen waren.

Ihr 26-jähriger Freund jedoch nicht, er sei Nichtschwimmer gewesen. Wie die Polizei mitteilte, sei er untergegangen, noch einmal ganz kurz aufgetaucht und dann gänzlich unter der Wasseroberfläche verschwunden. Derweil hätten sich die beiden Schwimmer gegenseitig geholfen und gesichert, sie seien so gerade noch ans Ufer gekommen. Beide blieben unverletzt.

Ufer geräumt

Sobald Rettungskräfte und Polizei eingetroffen waren, folgte die Räumung. In Scharen verließen die Badegäste den Strand. Sie kamen den Anweisungen und Verhaltensregeln nach, die die Rettungskräfte unter der Leitung von Oberbrandmeister Lars Gödel am See verkündeten. Einige Schaulustige hielt das allerdings nicht davon ab, auf den Hügeln hinter den Absperrungen ihre Handys hochzuhalten und die Rettungsaktion zu fotografieren und zu filmen.

Bild- und Filmdateien löschen

Die Polizei weist eindringlich daraufhin, dass Fotos und Videos zu löschen sind, die Augenzeugen und Schaulustige während der Rettungsarbeiten am Rotter See angefertigt haben und auf denen Opfer oder andere Beteiligte zu erkennen sind. Die Speicherung dieser Bild- oder Filmdateien und ihre Verbreitung erfülle möglicherweise Straftatbestände. (aha)

Immer wieder suchten die Helfer in dem Sonarboot der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) Bonn, im Schlauchboot „Rheinretter“ sowie in Booten des Technischen Hilfswerks (THW) das Umfeld der Stelle ab, an der der Vermisste zuletzt gesehen worden war.

Hubschrauber im Einsatz

Fünf Boote mit Boots- und Leinenführern sowie zwölf Taucher suchten bei der großen Rettungsaktion auf, an und in dem Gewässer nach dem Vermissten. 40 Feuerwehrkräfte aus Sieglar, Kriegsdorf, Spich – der gesamte Löschzug Nord – und der Troisdorfer Hauptwache, zehn Rettungsdienst-Teams sowie 55 Einsatzkräfte der DLRG Rhein-Sieg, der Wasserrettung des Deutschen Roten Kreuzes, der Wasserwacht Bornheim und des Technischen Hilfswerks waren im Einsatz. Die Polizei kontrollierte und beobachtete das Geschehen am See, aber auch aus der Luft von einem Hubschrauber aus.

Schließlich war es die Besatzung des Sonarboots der DLRG Bonn, die ihn unter Wasser orten konnten. Sofort gingen Taucher an der Stelle in die Tiefe. Wenig später bargen sie den leblosen Körper und brachten ihn ans Ufer.

Der Notarzt, der ihn dort untersuchte, konnte nur noch den Tod des jungen Mannes feststellen. Ein Seelsorger kümmerte sich um die Angehörigen. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zum Unfallhergang und zur Todesursache übernommen.

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