GesundheitPapst lässt überraschend Predigt aus – Schafft angeschlagener Franziskus Ostern?

Lesezeit 3 Minuten

Bereits an Palmsonntag ging es dem Papst offenbar so schlecht, dass er auf die Predigt verzichtete. 

Für den Papst gehört die Osterwoche zu den anstrengendsten Zeiten des Jahres. Franziskus muss zahlreiche Termine absolvieren und die Ostermessen sind nur ein Teil davon. Gesundheitlich ist das Oberhaupt der katholischen Kirche derzeit angeschlagen – oder vielmehr hat sich der Papst nie wirklich von seiner schweren Bronchitis erholt, die ihn bereits vergangenes Jahr plagte. Das Atmen und Sprechen fallen Franziskus seit Monaten sichtlich schwer.

2023 musste Franziskus bereits Teile des Osterprogramms absagen, da er erst kurz zuvor aus dem Krankenhaus entlassen worden war. Dort war er drei Tage lang wegen einer Lungenentzündung behandelt worden. Dennoch kämpfte sich der Papst anschließend durch fast alle Termine – bis auf den Kreuzweg, weil es draußen zu kalt war.  

Papst lässt Predigt an Palmsonntag aus

Dass es ihm auch in diesem Jahr nicht gut geht, war bereits am Palmsonntag (24. März) bei der Messe auf dem Petersplatz zu erkennen. Franziskus wurde im Rollstuhl vorgefahren – seit knapp zwei Jahren zwingt ihn ein Knieleiden dazu. Er wirkte zudem schwach und erschöpft. Dann ließ er auch noch die Predigt ausfallen, stattdessen schwieg er über einen längeren Zeitraum. Zunächst wurde dies als Zeichen seiner fehlenden Kraft interpretiert. Weltweit machte sich Sorge breit.

Alles zum Thema römisch-katholische Kirche

Inzwischen gibt es aber auch eine andere Sichtweise auf die Vorgehensweise des Papstes: Dies könnte Absicht gewesen sein, heißt es beispielsweise beim Kölner Sender Domradio. Möglicherweise wollte Franziskus eine erneute Kontroverse wie bei seinen Äußerungen zur Ukraine verhindern. Passagen des Predigt-Manuskripts ließen demnach einigen „Spielraum für Interpretationen“ – etwa mit Blick auf den Nahost-Krieg. Im Nachhinein stellte der Vatikan es so dar, als sei gar keine Predigt geplant gewesen, stattdessen ist von einem „Moment der Stille“ die Rede.

Franziskus mit Ostermesse und Segen auf dem Petersplatz

Das Programm des Papstes wird straff sein und begann bereits Gründonnerstag: Hier stehen zwei Termine im Kalender. Franziskus will in einem römischen Gefängnis weiblichen Häftlingen die Füße waschen. Dieses Ritual erinnert an die Demutsgeste Jesu: Den biblischen Berichten zufolge wusch er seinen Jüngern vor dem Abendmahl die Füße.

Außerdem leitete der Papst am Vormittag im Petersdom die Chrisam-Messe, bei der die heiligen Öle geweiht wurden. Hier hielt Franziskus eine lange und inhaltlich anspruchsvollen Predigt, wie Medien berichten.

Am Abend des Karfreitags findet der Kreuzweg im Kolosseum statt. Die Feier der Osternacht am Samstag beginnt um 19.30 Uhr im Petersdom. Am Sonntagvormittag (31. März) leitet Franziskus den Ostergottesdienst auf dem Petersplatz; im Anschluss spendet er vom Balkon des Petersdoms aus den Segen „Urbi et Orbi“. Bislang hat der Vatikan keinen dieser Termine abgesagt. (cme, mit kna)

Rundschau abonnieren