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Handball
In dramatischer Schlussphase unterliegt die HSG Euskirchen dem Topteam aus Aachen

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Niko Krug hat sich das Trikot über den Kopf gezogen.

Niko Krug kann es nicht fassen und vergräbt seinen Kopf unter seinem Trikot. Die HSG bekommt in der Schlusssekunde den entscheidenden Siebenmeter gegen sich.

Die HSG Euskirchen dominiert im Spiel gegen BTB Aachen. Doch Sekunden vor Spielende erhalten die Gäste einen Siebenmeter.

Landesliga: HSG Euskirchen – BTB Aachen III 23:24 (13:13). Einen Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt musste die HSG Euskirchen am drittletzten Spieltag hinnehmen. Ein Rückschlag, der dramatischer nicht hätte sein können. Die HSG agierte mit Kampf und Biss und hatte den Gegner am Rande einer Niederlage.

Euskirchen stand vor der Partie auf einem Nichtabstiegsplatz und empfing den Ligazweiten aus Aachen, der das Hinspiel klar gewonnen hatte. In der Peter-Weber-Halle trat der BTB mit einer extrem jungen Mannschaft an und definierte sich über Tempo und schnelles Umschaltspiel mit Zug zum Tor. Euskirchen lief mit einer Vielzahl angeschlagener Spieler auf, sodass auch drei A-Junioren zum Einsatz kamen.

In der Schlussphase spitzt sich das Drama zu

Die HSG hat gegen ein Topteam der Liga eine ordentliche Leistung auf die Platte gebracht und die Partie zwischen der 25. und 55. Minute in Führung liegend leicht dominiert. Die Abwehr arbeitete hart, aber fair. Im Tor stand ein überragender Aaron Wilden, der Chancen des Gegners bärenstark vereitelte.

Beide Angriffsreihen zeigten jedoch große Schwächen. Euskirchen machte zu viele technische Fehler und Fehlwürfe aufs freie Tor, sodass der Gegner immer im Spiel blieb. In der Schlussphase spitzte sich das Drama zu und die HSG gab eine 22:19-Führung (48. Minute) mit nur noch einem eigenen Treffer aus der Hand.

Felix Berbuir hat im Sprung zum Wurf ausgeholt.

War am Ende die tragische Figur in Euskirchens Kader: Felix Berbuir (l.), hier nach einem erfolgreichen Tempogegenstoß.

Die Schlüsselszene gehörte Rechtsaußen Felix Berbuir. Aachen gab in der Schlussphase alles und spielte den vermeintlich letzten Angriff ohne Torhüter. Der Ausgleich 32 Sekunden vor dem Ende war die Folge. Euskirchen hätte mit Ruhe die Zeit herunterspielen und auf einen letzten Wurf warten können. Doch Felix Berbuir bekam den Ball am Mittelkreis und versuchte von dort den Wurf auf das verwaiste Tor. Der Ball strich über die Latte.

Aachen nutzt den Siebenmeter und erringt das Siegtor

Aachen hatte wieder den Ball und unternahm einen Angriffsversuch, der eine Sekunde vor Spielende zum Siebenmeter führte, den die Gäste für das Siegtor nutzten. Euskirchens Spieler, Trainer und Anhang waren bedient, dass diese Partie noch verloren ging.

Es hat sich für die HSG nicht viel verändert, außer dass sie es verpasst hat, einen großen Schritt in Richtung Ligaverbleib zu machen. So aber lecken sie jetzt ihre Wunden. Am Sonntag spielen sie in Zülpich erneut um zwei wichtige Punkte.

Andreas Trimborn war sichtlich enttäuscht und wollte direkt nach Spielende außer einem „Ich bin total platt“ nicht mehr sagen. Dafür fasste Spieler und Vorstandsmitglied Niklas Müller seine Eindrücke zusammen: „Wir haben aus dem letzten Loch gepfiffen und gegen den Tabellenzweiten eine ordentliche Partie gezeigt. Am Ende sind wir dann nicht clever genug, das Spiel über die Zeit zu bringen, und gehen unnötigerweise leer aus.“

Macht er den rein, ist er der König. So aber ist er heute die ärmste Sau der Welt.
Vorstandsmitglied Michael Sonntag versuchte, Felix Berbuir zu trösten

Sein Vorstandskollege Michael Sonntag fand tröstende Worte für Felix Berbuir: „Macht er den rein, ist er der König. So aber ist er heute die ärmste Sau der Welt. Wir bleiben dran, auch wenn das aktuell so kurz nach dem Spiel schwerfällt. Wir stehen wieder auf.“

HSG Euskirchen: Wilden, Gebertz – Trimborn (1), Müller (2), Bünder (3), Berbuir (2), Gast (5), Krug, Kazimierski, Henzel (6), Klein (1), Mengeler (3), Kalenborn, Maheswaran.


Oberliga: TV Palmersheim gratuliert Siebengebirge zum Aufstieg

HSG Siebengebirge-Thomasberg – TV Palmersheim 37:19 (17:9). Die Hürde in Oberpleis war für den TVP gleich zwei Nummern zu hoch. Die HSG verwandelte gleich den ersten Matchball zum Aufstieg und spielte sich in einen Rausch. „Wir waren zu keiner Zeit ein ebenbürtiger Gegner und dann muss man das so akzeptieren“, sagte Palmersheims Trainer Peter Trimborn.

Seine Mannschaft erlaubte sich offensiv zu viele technische Fehler, und so war der Drops bereits zu Pause gelutscht. „Wir wurden sofort für jeden Fehler bestraft“, so Palmersheims Trainer, der diese Pleite nicht höher bewerten will als sie ist. Sein Extralob ging an die mitgereisten Fans, die trotz des hohen Rückstands nimmermüde ihr Team anfeuerten. „Ich gratuliere der HSG für diese bärenstarke Saison und wünsche ihr viel Erfolg in der Regionalliga“, so ein wertschätzender Peter Trimborn.


Die B-Junioren der HSG Euskirchen haben die erste Qualifikationsrunde zur Regionalliga in eigener Halle erfolgreich absolviert. Mit drei Siegen und nur einer Niederlage wurden die jungen Euskirchener Gruppensieger und dürfen den Traum vom Verbandshandball weiterleben.

Euskirchen verlor gegen Siebengebirge-Thomasberg 13:14. Siege fuhr die HSG ein gegen die Bonner JSG III (18:11), die Bonner JSG II (12:11) und den TV Rheinbach (14:8).

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