AbbrucharbeitenParkhaus in der Frechener Innenstadt ist nun Geschichte

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Hinter einem Zaun ist links ein riesiger Schuttberg zu suchen, dahinter stehen Wohnhäuser.

Von dem Parkhaus sind nur noch Schutt und Beton übriggeblieben.

Die Bagger haben ganze Arbeit geleistet. Aus dem maroden Gebäude, Frechens erstem Parkhaus, wurde in kurzer Zeit ein „Mont Klamott“.

Die Bagger haben ganze Arbeit geleistet, das marode Parkhaus an der Ecke Josefstraße/Alte Straße ist nicht mehr, ein riesiger Schuttberg, der langsam von dem großen Löffelbagger abgetragen und von Lastwagen weggekarrt wird, erhebt sich auf dem Areal, wo im Frühjahr 1980 Frechens erstes Parkhaus errichtet wurde.

Alteingesessene Frechener erinnern sich vielleicht noch: Vorher stand hier mal eine kleine Steinzeugwarenfabrik neben dem Kolpingsaal, deren Reste wurden – teils mit Stroh ausgelegt – vor dem Abräumen Ende der 70er-Jahre von der Freiwilligen Feuerwehr zusammen mit dem Malteser Hilfsdienst und dem Roten Kreuz als Übungsobjekt für Menschenrettung und Löscheinsatz genutzt.

Abbruch des Frechener Parkhauses verzögerte sich mehrfach

Doch das sind Geschichten von gestern. So wie die des Taubenhäuschens auf dem obersten Parkdeck, mit dem die Stadt die Kontrolle über die lästigen Vögel zurückgewinnen wollte, indem sie deren Gelege gegen Gipseier austauschte. Ursprünglich sollte der Abbruch des Parkhauses bereits im zweiten Quartal 2023 beginnen, doch er verzögerte sich.

Seit 4. März läuft nun der kontrollierte Abbruch des Gebäudes, nachdem bereits seit Dezember 2023 die „Innereien“ und technischen Einrichtungen entfernt wurden und natürlich auch die Stützen weggeräumt werden mussten, die in den vergangenen Jahren noch eine teilweise Nutzung der Parkflächen erlaubten.

Bei Regenwetter kaufen Menschen an Gemüse- und Blumenständen ein. Im Hintergrund ist der Rohbau des Parkhauses zu sehen.

Im Juli 1980 rückten die Kräne an, um das Parkhaus an der Josefstraße zu errichten.

Zügig haben die Mitarbeiter des Abbruchspezialunternehmen Linkamp aus dem nordrhein-westfälischen Anröchte in den vergangenen drei Wochen gearbeitet, die Außenmauern eingerissen, sich von Parkdeck zu Parkdeck vorgearbeitet und die dicken Betonbrocken mit ihrem Caterpillar Kettenbagger Cat 374F L in handliche Stücke zerlegt und  Metalle aussortiert.

Um die Belästigung der Anwohner in Grenzen zu halten, geschah dies teilweise unter Wasserfontänen. Das Regenwetter half mit. Im April sollen der Abbruch und das Abräumen des Areals laut Plan abgeschlossen werden. Und schon bald danach geht es mit dem Aufbau eines neuen Parkhauses für die Innenstadt weiter.

Frechen: Im Neubau entstehen 325 Stellplätze

Die Gesamtkosten liegen bei etwa 7,6 Millionen Euro. Der im Vorfeld viel und zum Teil auch kontrovers diskutierte Neubau soll im ersten Quartal des nächsten Jahres fertig sein. Die Zahl der Parkplätze soll mit 325 ungefähr gleich bleiben, die Zufahrt soll wie bisher auch über die Josefstraße erfolgen.

Die Planung des Neubaus, mit der das Düsseldorfer Architekturbüro Küstermeier/Genter (kg5) beauftragt ist, wurde mehrfach modifiziert und im Bauausschuss des Stadtrats mit der Enthaltung der Grünen einstimmig beschlossen. Verworfen wurden dabei Vorschläge wie die Schaffung einer Gewerbeeinheit oder die Unterbringung des Ordnungsamtes im Erdgeschoss.

Stattdessen sollen dort nun Stellplätze für Fahrräder und ein Mobilitätshub, ein öffentlich zugänglicher Ort für gemeinschaftlich genutzte Fahrzeuge wie Fahrräder, Scooter oder Car-Sharing, entstehen. Auch der Vorschlag, das obere Geschoss offen zu lassen und kein Dach zu bauen, um rund 300 000 Euro zu sparen, wurde sowohl vom Ausschuss als auch von der Verwaltung abgelehnt. Jetzt sind die Begrünung des Daches sowie die Installation einer Photovoltaik-Anlage geplant.

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