69 Einzelfälle zwischen 2014 und 2021Prozess wegen Vergewaltigung gegen Ex-Fußballtrainer am Bundesgerichtshof gestartet

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Der wegen sexuellen Missbrauchs angeklagte Fußballtrainer sitzt zum Prozessauftakt im Gerichtssaal des Landgerichts.

Dem Gericht zufolge nutzte der Angeklagte seine damalige Funktion, um Kontakt zu männlichen Jugendlichen und Kindern aufzunehmen. (Archivbild)

Zwischen Sommer 2019 und Oktober 2021 arbeitete der Angeklagte als Jugendtrainer für Fußball-Drittligist SV Wehen Wiesbaden.

Am Bundesgerichtshof in Karlsruhe hat am Mittwoch der Prozess gegen einen ehemaligen Jugend-Fußballtrainer begonnen. Das Landgericht Frankfurt hatte den Angeklagten im März vergangenen Jahres wegen schwerer Vergewaltigung, sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen sowie weiterer Sexual- und Körperverletzungsdelikte zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von zwölf Jahren und neun Monaten verurteilt und seine anschließende Sicherungsverwahrung angeordnet. Der Mann legte Revision ein, nun verhandelt der Bundesgerichtshof über das Urteil.

Dem Gericht zufolge nutzte der Angeklagte seine damalige Funktion, um Kontakt zu männlichen Jugendlichen und Kindern aufzunehmen. Das Landgericht ging damals von insgesamt 69 Einzelfällen aus. Im Zeitraum zwischen 2014 und 2021 habe es insgesamt elf Betroffene gegeben.

In einer Reihe von Fällen habe der Mann seine späteren Opfer unter falscher Identität über soziale Netzwerke kontaktiert. Den Angaben zufolge sedierte er die minderjährigen Opfer heimlich mit Schlafmitteln in Getränken oder Schokolade und missbrauchte sie anschließend sexuell.

Zwischen Sommer 2019 und Oktober 2021 arbeitete der Mann als Jugendtrainer für Fußball-Drittligist SV Wehen Wiesbaden. Kinder und Jugendliche des hessischen Vereins waren nach Angaben der Staatsanwaltschaft Frankfurt aber nicht betroffen. (dpa)

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