Interview mit Dominique Heintz und Frederik SörensenFC-Spieler hoffen auf Olympia-Einsätze

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Dominique Heintz (links) und Frederik Sörensen

Dominique Heintz (links) und Frederik Sörensen

Kitzbühel – Sprung ins kalte Wasser: Die Kölner Neuzugänge Dominique Heintz und Frederik Sörensen bilden derzeit die Innenverteidigung des FC. Zum besseren Kennenlernen teilen sie sich im Trainingslager ein Zimmer.

Sie sind beide kürzlich zum 1. FC Köln gewechselt und bilden im Moment das Innenverteidigerpaar. Nicht zuletzt zum besseren Kennenlernen teilen Sie sich ein Zimmer. Ist bis jetzt alles gutgegangen?

Dominique Heintz: Da gibt es bei uns beiden und auch bei unseren Kollegen keinerlei Probleme. Wir sind ja sowieso fast nur zum Schlafen auf dem Zimmer. Und da Frederik nicht schnarcht, ist alles bestens.

Frederik Sörensen: Wir kommen gut miteinander aus. Dominique braucht zum Glück morgens nur zwei Minuten im Bad, bis er fertig ist - und bei mir geht es ähnlich schnell.

Herr Sörensen, gibt Ihr Kollege Ihnen schon Nachhilfe in Deutsch?

Sörensen: Wir sprechen viel und nur auf Deutsch. Das ist wichtig und hilft. Für alle Fälle habe ich noch ein Dänisch-Deutsches Wörterbuch.

Dann bringen Sie Dominique Dänisch bei?

Sörensen: Nein, aber Italienisch (Sörensen spielte in den letzten vier Jahren für italienische Clubs/Anm. der Red.).

Wie sieht es mit dem Verständnis auf dem Platz aus, was die von Peter Stöger vorgegebene Defensivarbeit anbelangt?

Heintz: Daran arbeiten wir. Jeder Trainer hat seine eigene Philosophie. Hier beim FC wird so ähnlich wie in der deutschen U-21-Auswahl gespielt: Immer die Mitte schließen. Außerdem hat man immer einige Leute zur Absicherung.

Sörensen: Bei Hellas Verona wurde etwas anders verteidigt. Aber mit der dänischen Auswahl spielen wir auch so wie hier. Taktisch ist es für mich kein Problem. Das verstehe ich alles.

Herr Heintz, Ihr Vorgänger Kevin Wimmer ist als Bundesliga-Neuling wie Sie stark durchgestartet und spielt nun mit Tottenham auch international. Ist er ein Vorbild, streben Sie solch eine Entwicklung an?

Heintz: Er hat es super gemacht. Deshalb hat sein Entwicklungsprozess schon Vorbildcharakter. Aber ich will ihn nicht nachmachen. Jeder hat seinen eigenen Spielstil. Ich will es auf meine Art so gut wie möglich schaffen.

Äußerlich auffällig an Ihrem Spiel ist Ihre gebeugte Haltung beim Laufen. Woher kommt das?

Heintz: Es soll daher kommen, dass ich als Kind zu schnell gewachsen bin. Und offenbar liegt es auch in der Familie. Meine Mutter und mein Vater sind ebenfalls groß und gehen etwas gebeugt. Das ist bei mir nicht schlimm. Ich denke, damit hebe ich mich von anderen ab, auch wenn es etwas lustig aussieht.

Es gibt keine medizinischen Bedenken?

Heintz: Nein, es sind keine Veränderungen im Rückenbereich festgestellt worden. Unsere Physiotherapeuten haben mich hier im Trainingslager untersucht und gesagt, man würde mir das nicht mehr abgewöhnen, aber so verändern können, dass ich beweglich bleibe und es keine Verletzungen durch die Haltung gibt.

Sie waren beide vor wenigen Wochen bei der U-21-EM. Sowohl Deutschland als auch Dänemark haben sich dort für die Olympischen Spiele im nächsten Jahr in Rio qualifiziert. Sind Sie dabei?

Sörensen: Ich bin dann eigentlich zu alt. Aber es dürfen ja drei ältere Spieler pro Mannschaft teilnehmen. Vielleicht gehöre ich ja dazu?

Heintz: Das ist ein großes Ziel für mich. Das Problem könnte der Termin sein, unmittelbar vor dem Saisonstart. Wie ich aber hörte, will sich DFB-Sportdirektor Hansi Flick mit der DFL zusammensetzen und über einen späteren Bundesligabeginn verhandeln. Es wäre großartig, einmal im olympischen Dorf zu sein. Aber jetzt konzentrieren wir uns erst auf den FC und eine gute Saison.

Sie kommen aus Kirrweiler an der Pfälzer Weinstraße. Haben Sie einen eigenen Weinberg?

Heintz: Nein, wenn ich einen guten Wein trinken will, gehe ich zu Freunden, die Winzer sind. Ich bin auch nicht so der absolute Weinkenner. Ich bin in der Gegend sehr verwurzelt und möchte nach meiner Karriere wieder zur Familie und den Freunden zurückkehren. Aber Winzer werde ich nicht.

Und wie sieht es mit Ihren Weinkenntnissen aus, Herr Sörensen?

Sörensen: In Italien gab es auch für uns Fußballer beim Abendessen Wein. Das ist dort vollkommen normal. Aber in Dänemark bevorzugt man dann doch eher Bier.

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